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und Flotte sich in schlechtem Zustande befanden. Am 31. August wurde der Trocadero, eine Landzunge, welche den Zugang zu dem inneren Hafen beherrscht, mit Sturm genommen. Als nun auch Septbr.) das Fort San Petri und die Insel Leon erobert wurden und der Herzog von Angouleme, alle Unterhandlungen der Cortes ablehnend, auf unbedingter Er-gebung bestand; da drang die Bevlkerung, Brger und Sol-baten, auf Uebergabe. Nun blieb den Cortes Nichts brig, als sich aufzulsen und den König freizugeben. Am 1. Oct. begab sich letzterer ins franzsische Lager. Mit der Einnahme von Cadix war der Widerstand der Constitutionellen in Spanien gebrochen, und nur Mina kmpfte gegen die Franzosen in einem blutigen Guerillakriege, bis er am 1. Nov. einen Ver-trag schlo, der Freiheit und Eigenthum seiner Streiter sicherte. Er selbst ging nach England. wohin sich viele schon vor der Eroberung von Cadix geflchtet hatten.
Nun begann eine Zeit des Schreckens. Gegen alle Anhnger der Constitution erging die wthendste Verfolgung, und Tausende von Constitutionellen wanderten in die Ge-fngnisse und aufs Schaffst. Unter den zahlreichen Opfern war auch Riego. Er hatte nach Catalonien zu entkommen gesucht, war aber, auf der Flucht verrathen und gefangen, unter argen Mihandlungen nach Madrid geschickt worden, wo er erst in einem scheulichen Kerker schmachtete und am 7. Novbr. nach kriegsrechtlichem Spruche hingerichtet wurde. Ferdinand erlie eine Proclamation, in der er alle seit Mrz 1820 unter der constitutionellen Regierung erlassene Verordnungen und Gesetze fr ungltig erklrte. Dagegen besttigte er alle Blutbefehle der reactionmt Regierung in einer Weise, da ihm selbst der Herzog von Angouleme feine Mibilligung darber offen zu erkennen gab, ehe er nach Frankreich zurckkehrte, wo er am 2. Decbr. in Paris einen prachtvollen Einzug hielt. Doch blieb noch ein groer Theil der franzsischen Truppen auf lngere Zeit in Spanien zurck.
So blutgierig aber auch die Verfolgung war, die Ferdi-nand im Namen des Thrones und des Altars" der alle Constitutionellen verhngte, so ging er darin doch der apostolischen Junta und ihrem Anhange noch lange nicht weit genug.
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Extrahierte Personennamen: August Cadix Mina Cadix Ferdinand Decbr
Extrahierte Ortsnamen: San_Petri Spanien England Madrid Frankreich Paris Spanien
stantin Kanaris und Georg Papinis mit 43 Freiwilligen einen feierlichen Schwur thaten, diese Blutschuld zu rchen. Der Kapudan Pascha lag nach seiner grauenvollen That im Hafen von Chios vor Anker, den groen Bairam zu feiern, als die Griechen, die sich dem Tode geweiht, in der Nacht auf den 19. Juni 1822 auf drei kleinen Schiffen heransegelten. Sie fuhren unter fremder Flagge, man lie sie ruhig unter der trkischen Flotte liegen. Nachts nherte sich Kanaris mit seinem Brander dem Admiralschiff, das sofort Feuer fing, während die beiden anderen sich an zwei trkische Linienschiffe hingen. Da war bald alles Lschen vergeblich: das Feuer, ergriff die Pulverkammer des Admiralschiffs, und unter entsetzlichem Krachen flog es in die Luft. Tdtlich verwundet kam der Kapudan Pascha selbst auf Trmmern ans Land und gab bald den Geist auf. Die beiden anderen Linien-schiffe sanken in den Meeresgrund, der Rest der trkischen Flotte floh. Die khnen Griechen kamen unter Siegeshymnen und Dankgebet nach Jpsara, um selbst die Kunde des gelun-gelten Wagestcks zu berbringen.
Inzwischen hatte sich der Krieg auch der das eigentliche Griechenland verbreitet. Athen war nach einer 14monatlichen Belagerung in die Hnde der Griechen gefallen, die Einflle trkischer Schaaren im Osten waren glcklich zurckgeschlagen, aber im Westen, auf dem Boden des alten Akarnaniens, wo Maurokordatos und Markos Bozzaris anfangs mit Glck fochten, entspann sich ein hartnckiger und blutiger Kampf. Das Treffen bei Peta, in der Nhe von Arta (16. Juli 1824), ging trotz der heldenmtigen Tapferkeit der Philhellenen durch den Benrath eines Huptlings verloren, und General Normamt ging verwundet nach Missolunghi, wohin sich die Reste der geschlagenen Truppen zurckzogen.
Missolunghi in Aetolien am Busen von Patras wurde im September 1822 von Pascha Omer Vrione angegriffen und Maurokordatos darin eingeschlossen. Dieser vertheidigte sich auf das Tapferste, zugleich waren die Griechen auch im Peloponnes glcklich, so da Omer die Belagerung aufheben mute, obgleich der neue Kapudan Pascha, Kara Mehemed, den Platz auch zur See blokirt hatte. Im October 1823 nahte Omer mit einem neuen Heere gegen Missolunghi heran,
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tinez de la Rosa schon im Juni 1835 dem Grafen Toreno weichen mute. So waren die Christinos im eigenen Lager gespalten, indem die extremere Partei, die Exaltados (Ueber5 spannten) oder Progressisten (Fortschrittsmnner) die fast re-publikanische Verfassung von 1812 verlangten, die Moderados oder Gemigten aber eine Constitution nach dem Muster der franzsischen Charte Ludwig Philipps im Auge hatten. Christine mute sich natrlich mehr zu den letzteren hingezogen fhlen, und die Westmchte, Portugal, England und Frank-reich, hatten schon am 22. April 1834 eine Quadrupelallianz geschlossen, deren Zweck war, den constitutionellen Thron Jsabella's in Spanien, und Maria da Gloria's in Portugal aufrecht zu erhalten.
So war aus dem Thronfolgestreit ein Principienkampf und Brgerkrieg geworden, der von beiden Seiten mit ma-loser Leidenschaft und furchtbarer Grausamkeit gefhrt wurde. Die Anwesenheit Don Karlos, der seinen Hof in der kleinen Stadt Dnate in Guipuzcoa hielt, erhhte den Eifer der Bas-ken. Ihr General Zumalacarregui entwickelte eine solche Th-tigkeit und solches Kriegsgeschick, da die Christinos trotz ihrer Ueberlegenheit Nichts ausrichteten, und einer ihrer Generale nach dem andern, Sarssield, Quesada, Valdez, sogar Mina, in ihren Unternehmungen scheiterten. Bei der Belagerung von Bilbao fiel der rastlose Zumalacarregui (14. Juni 1835), und sein Tod war ein unersetzlicher Verlust fr die Karlisten. Indessen milangen auch jetzt noch alle Anstrengungen der christinischen Generale, und der rastlose Cabrera, einer der gewandtesten Karlistischen Guerillafhrer, durchbrach mehrmals die entgegenstehenden feindlichen Linien und zog plndernd und brandschatzend umher. Unter seiner Fhrung nahm der Krieg einen so unmenschlichen Charakter an, da nicht nur die Gefangenen regelmig niedergemacht wurden, sondern dasselbe auch an bejahrten Frauen und unmndigen Knaben geschah. Cabrera's Grausamkeit hatte ihren Grund darin, da die Christinos seine zweiundsiebzigjhrige Mutter hatten er-schieen lassen. Da die Karlisten vor Allem danach trach-teten, eine bedeutendere Stadt in ihre Gewalt zu bekommen, so unternahmen sie wiederum die Belagerung Bilbao's, stieen aber hier zum ersten Mal auf erfolgreichen Widerstand. Der
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Extrahierte Ortsnamen: Portugal England Spanien Portugal Don_Karlos Guipuzcoa Sarssield Bilbao Christinos
grlicher Straenkampf. Die Zahl der Angreifer erhielt Zuwachs durch die Studirenden der polytechnischen, der Rechts-und der Thierarznei-Schule, und auch die seit 1827 aufgelste Nationalgarde erschien in ihren alten Uniformen auf den Kampf-statten. Die Reiterei wurde durch die Barricaden in Un-thtigkeit erhalten: Latten, Dachziegeln, ja ganze Schorn-steine winden auf die Truppen geschleudert, und Tpfe voll siedenden Wassers, Vitriolsure und Scheidewasser aus den Fenstern gegossen. Schauerlich wimmerten von allen Thr-men die Sturmglocken in das Gebrll der Kanonen und das Knattern des Kleingewehrfeuers, während von den Barricaden die Tne der Marseiller Hymne schmetternd die Lfte durch-zitterten. Der wthendste Kampf entstand um das Stadthaus, das die tapfere Garde zehnmal erstrmte und zehnmal an die Volkshaufen wieder verlor. Inzwischen hatte man Abgeord-nete, unter denen sich der reiche Banquier Lafitte und Casimir Perrier befanden, an Marmont gesandt, um ihn auf die Seite des Volkes zu ziehen, aber obwohl von der Unzulnglichkeit seiner Mittel berzeugt, die er dem Knigs offen schilderte und zum Nachgeben rieth, beharrte er auf seinem Posten. Ver-gebens blieben auch Deputationen an Polignac, an den König selbst, die um Einstellung der Feindseligkeiten und um Zurck-nhme der Ordonnanzen baten. König und Minister beharr-ten auf ihrem Willen, und die Wogen der Revolution rollten immer mchtiger daher, thrmten sich immer hher 'empor, um zum zweiten Male das legitime Knigthum zu berfluthen und in ihrem Abgrunde zu begraben.
Auf dem vom Volke genommenen Stadthause trat ein Municipalausschu zusammen, zu welchem Lafitte, Casimir Perrier und andere gehrten, die smmtliche Geschfte leiteten. Der greise Lafayette, der sich der Revolution angeschlossen, er-hielt den Oberbefehl der die bewaffnete Macht, und seine Erscheinung rief unendliche Begeisterung hervor. Noch be-haupteten die kniglichen Truppen das Schlo der Tuilerien und den Louvre, und wiederholte Angriffe blieben ohne Er-folg. Das Militr bewies in seiner schwierigen Lage, von Durst, Hunger und Munitionsmangel bedrngt, eine heroische Ausdauer und Aufopferung, und erst auf die Nachricht, da ein Haufe von 20,000 Streitern auf dem Wege nach St.
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ein Blitz einschlug und das Feuer der Begeisterung zu hellen Flammen anfachte. Die alte Hoffnung der Polen auf Frankreichs Untersttzung steigerte die Kampflust. Da erschien im October 1830 ein Befehl des Kaisers, das polnische Heer auf den Kriegsfu zu setzen. Man frchtete, da dasselbe als Vorhut gegen Frankreich verwandt, und Polen von russischen Truppen besetzt werden sollte. Die Verschworenen, der Be-vlkerung der Hauptstadt gewi, beschlossen die Ausfhrung
ihres Planes.*)
Zwar hatte man eine dunkle Kunde von der Verschwrung, und der Grofrst Konstantin war nicht ohne Warnung geblieben. Am 29. November Abends sechs Uhr wollte man losschlagen. Die Russen waren in der grten Sorglosigkeit. Whrend ihre Offiziere sich in Theatern oder in Gesellschaften befanden, und die Soldaten in den Kasernen sich selbst ber-lassen waren, hatte der Grofrst Konstantin den Abend in seiner gewohnten Umgebung auf seinem Lustschlosse Belvedere heiter begonnen, ohne die mindeste Gefahr zu ahnen, als sich pltzlich das Ungeteilter entlud. Die Verschworenen hatten die Rollen bertheilt; ein Theil hatte die Ermordung des Vice-knigs, ein anderer die Erstrmung des Zeughauses, ein drit-ter die berrumpelung der Kaserne bernommen. Das An-znden eines am Ende der Stadt gelegenen Brauhauses sollte das Signal fem. Unter dem Rufe: Tod dem Tyrannen!" strzten gegen zwanzig Verschworene nach dem Belvedere, tdteten den Viceprsidenten und einen General, der dem Grofrsten hnlich sah, und wollten schon in Constantms Gemach dringen, als dieser durch die Geistesgegenwart seines Kammerdieners gerettet ward, der die Thr verriegelte und seinen Gebieter in einer Dachkammer in Sicherheit brachte. Constantin, von dem Vorfall aufs uerste erschreckt, verlie auf geheimen Wegen das Schlo und die Stadt. Whrend die Verschworenen die Rettung Constantms als ein Unglck ansahen, scheiterte auch die Entwaffnung der russischen Re-gttnenter, die sich vor ihren Kasernen in Schlachtordnung auf-gestellt hatten. Aber die Hauptsache, die Erstrmung des
*) Wie unvorsichg man dabei verfuhr, beweist der Umstand, da am Lustschlosse des Grofrsten ein Zettel angeschlagen ward: ,.Bon Neujahr an zu vermiethen!"
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Extrahierte Personennamen: Konstantin Konstantin Constantin
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Frankreich Constantms
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wobei die am Fenster lauschende Gemahlin des Fürsten tdt-lich getroffen wurde. Einige Kanonenschsse reichten hin, die Aufstndischen zu unterwerfen, und der Slavencongre ver-schwand ohne jede Spur seines Daseins.
Am 22. Juni fand zu Wien die Erffnung der con-stituirenden Versammlung statt. Das Ministerium hatte in dem Reichstage keine Partei und war ohne Einflu auf den-selben. Die Rckkehr des Kaisers am 12. August trug Nichts zur Beruhigung der Gemther bei. Die Stockung des Ver-kehrs hatte eine Schreckensherrschaft der brodlosen Arbeiter zur Folge, die von der akademischen Legion zu demagogischen Zwecken benutzt wurden. Am 21. August kam es zwischen der Nationalgarde und dem Proletariat zum offenen Kampfe, weil das neue Ministerium Nessenberg, das inzwischen auf Pillersdorf gefolgt war, den Lohn fr die ffentlichen Ar-beiten herabgesetzt hatte. Die Proletarier wurden besiegt, und der Sicherheitsausschu aufgelst. Mitten unter diese Wirren fiel die vom Kaiser besttigte Aufhebung des lnd-lichen Unterthanenverhltnisses und Entlastung des buerlichen Besitzes (9. Sept).
Auf die Wiener Bewegung waren die Vorgnge in Un-garn von groem Einflu, zumal Kossuth es verstand, durch seine Unterhndler auf die Tagespresse und die ffentliche Meinung mchtig einzuwirken, und Strme zu erregen und zu beschwichtigen, je nach den Erfordernissen seiner Politik. Durch reiche Geldspenden bte er auf den Wiener Pbel und die Klubs und Versammlungen einen bedeutenden Einflu aus. Indessen trat der lngst drohende Bruch zwischen Un-garn und der kaiserlichen Regierung ein. Ein Theil der Wiener Besatzung sollte am 6. October gegen Ungarn mar-schren. Als ein Grenadierbataillon den Gehorsam verwei-gerte und durch Reiterei zum Abmarsch gezwungen werden sollte, kam es zu einem Gefechte, in dem es von National-garden, Arbeitern und Studenten untersttzt wurde. Zwei hhere streichische Offiziere wurden getdtet und einige Kanonen vom Volke genommen. Ein Theil der Nationalgarde wollte das Sturmluten auf dem St. Stephansthurme ver-hindern, ein anderer setzte es durch, und in der Kirche selbst flo Blut. Besonders verhat war der Kriegsminister Graf
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Latour, dessen Maregeln in Bezug auf Italien und Ungarn dem Geiste der Wiener Demokratie widerstreben muten. Eine wilde Rotte drang in das Gebude des Kriegsministeriums ein. Die brigen Minister waren entflohen, Latour ward aufgefunden, mit Hammerschlgen und Messerstichen ermordet, der Leichnam an einen Laternenpfahl gehngt und der-stmmelt. Diese Gruelthat entschied den Untergang der Wiener Demokratie.
Die Kaiserfamilie hatte unter solchen Umstnden Wien verlassen und kam unter starker Militrbedeckung am 14. October in Olmtz an. Der Kaiser ernannte den Fürsten Windischgrtz zum Oberbefehlshaber aller Truppen, mit Aus-nhme der italienischen, und dieser setzte sich von Prag her in Bewegung, während der Banus von Kroatien, Jellachich, von der Raab aus gegen Wien vorrckte. Der Commandant, Graf Auersperg, hatte die Wiener Besatzung aus der Stadt gefhrt. Am 23. October war die Hauptstadt von 80,000 Mann Truppen umstellt. In der Stadt, soll es eben so viele Bewaffnete gegeben haben, denen es aber an Einheit und planmiger Leitung fehlte. Wien war in Belagerungs-zustand erklrt, man forderte unbedingte Unterwerfung. Darauf gingen die Demokraten, die sich auf ungarische Hlfe verlieen, nicht ein. An der Spitze der Verteidigung stand Messenhauser, ein ehemaliger streichischer Offizier, aber ohne militrisches Talent: der polnische General Bem sollte die ueren Linien vertheidigen. Zwei Reichstagsabgeordnete, Julius Frbel und Robert Blum, traten unter den Frei-schaaren ein. Ungeachtet der hartnckigsten Verteidigung drangen die Kaiserlichen am 29. October bis zur inneren Stadt vor, und Messenhauser erklrte am Abend, da die Munition ausgegangen und eine weitere Vertheidigung un-mglich sei. Am 30. October war die Mehrheit schon zur Unterwerfung unter die von Windischgrtz gestellten Bedingungen bereit, als man am Nachmittage vom Stephansthurme aus die Ankunft eines ungarischen Heeres bemerkte. Sogleich griff ein Theil der Wiener wieder zu den Waffen. Aber die Ungarn traten bald den Rckzug an, und am 31. October nahmen die Kaiserlichen die letzten Barrikaden und drangen in das Innere der Stadt ein. Am 1. November war von
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Dankbarkeit durch ein Lebehoch aus; dieser erschien zweimal auf dem Balcon und wurde von einem tausendstimmigen Jubel begrt. Da erregte pltzlich der Anblick des Militrs, mit dem die Eingnge des Schlosses besetzt waren, in dem Volke die Erinnerung an die Todten und Verwundeten der letzten Tage; der Ruf Militr fort!" erscholl immer dringender, da man einen Angriff der Soldaten wie am 15. und 16. befrchtete. Kavallerie und Infanterie rckte vor, um das Volk zu zerstreuen. In diesem Augenblick fielen in den Reihen der Soldaten zwei, wahrscheinlich durch ein Versehen losgegangene Schsse, ohne Jemanden zu verwunden. Die Menge wollte darin ein Zeichen zur Niedermetzelung des Volkes sehen und flog unter dem Rufe: Wir sind verrathen! Zu den Waffen !" nach allen Seiten auseinander. Alsbald erhoben sich in allen Theilen der Stadt Barrikaden, von denen die schwarzroth-goldene Fahne wehte. Nach drei Uhr begannen die Truppen den Angriff, von fnf bis sieben Uhr rumten Karttschen-schsse den grten Theil der Knigstrae. Die ganze Nacht durch dauerte der Kampf unter schauerlichem Sturmluten: die Artillerieschuppen vor dem Oranienburger Thore geriethen in Brand, und die Feuerlohe wlzte sich in langen Streifen der die Stadt hinweg am Himmel hin. Das Militr er-strmte Straen und Huser, aus deren Fenstern geschoben oder mit Steinen geworfen wurde, und machten keinen Unter-schied zwischen Bewaffneten und Unbewaffneten. Mit Munition und Geschtzen reichlich versehen, war es berall im Vortheil, fhlte sich aber am Morgen des 19. Mrz durch den strengen Dienst der letzten Woche und die Anstrengungen der Nacht erschpft. Der König, vom tiefsten Schmerz der solche Auftritte durchdrungen, erlie in der Nacht eine Bekannt-machung im herzlichsten Tone, man mge den unseligen ^rr-thum erkennen, er gebe sein knigliches Wort, die Truppen zurckzuziehen, wenn echte Berliner Brger in geziemender Weise sich an ihn wendeten. Am Morgen empfing er eme Deputation, auf deren Bitten er das Militr abziehen netz. Am Nachmittag erschien die knigliche Verordnung, welche die Bildung eines freisinnigen Ministeriums unter Vorsitz des Grafen Arnim-Boytzenburg verkndigte. Die neu errichtete Brgerwehr erhielt Waffen aus dem kniglichen Zeughauje.
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seinen Geschften beunruhigt wurde, auf strenge Maregeln gedrungen hatte, so erregten doch der Belagerungszustand und die Kriegsgerichte als Ausnahmezustnde die Unzufriedenheit der Menge in solchem Grade, da die Regierung den Be-lagerungszustand nach elf Tagen wieder aufheben und die berfhrten Theilnehmer des Aufstandes den ordentlichen Gerichten berlassen mute.
Der Widerstand, welchen die Julimonarchie bei jeder Gelegenheit erfuhr, die Gleichgltigkeit der Massen gegen dieselbe, nachdem der erste Taumel der Begeisterung verraucht war, nhrte in der lteren Linie der Bourbonen die Hoff-nungen auf ihre Wiederherstellung. Karl X., der von England nach Grz bergefiedelt war, unterhielt Verbindungen mit seinen Anhngern in Frankreich, den Legitimisten, ^ und hegte Plne zur Wiederherstellung seines Hauses, wollte jedoch den Gang der Ereignisse abwarten. Aber seine Schwiegertochter, Marie Karoline, Wittwe des 1820 ermordeten Herzogs von Berry und Mutter des Herzogs von Bordeaux, den die Legiti-misten Heinrich V. nannten, lie sich von ihren Anhngern, die sich in Modena bei ihr einfanden, berreden, da ihr persnliches Erscheinen in Frankreich einen Umschwung der Verhltnisse zu Gunsten ihres Sohnes herbeifhren werde. Mit wenigen Getreuen landete sie in Marseille, durchzog, da sie keine allgemeine Bewegung der Legitimisten hervorrufen konnte, Frankreich von Sden nach Westen und trat in der Vendse im Namen ihres Sohnes als Regentin von Frankreich auf. In einigen Gefechten wurden die Legitimisten, tapfer kmpfend, von der Uebermacht zersprengt. Die Herzogin htte sich noch retten knnen, aber unerschrocken, wie sie war, gefiel sie sich in den Gefahren der Flucht von Schlo zu Schlo, bis sie in Nantes einen verborgenen Aufenthalt fand und von da aus die Verbindung mit den Legitimisten unterhielt. Allein ein Jude, Namens Deutz, der ihr Unterhndler fr die Pariser Legitimisten war, verrieth sie fr 500,000 Francs. Sie wurde gefangen genommen. Ludwig Philipp war in Verlegenheit, welches Verhalten er gegen sie zu beobachten habe, als sie im Gefngni (Mai 1833) von einer Tochter entbunden ward, indem sie mit dem sicilianischen Grafen Luchesi-Palsi heimlich vermhlt zu sein erklrte. Dieser Um-
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Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Modena Frankreich Marseille Frankreich Frankreich Nantes
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worum es sich handelte, so rsteten sie sich zu einem Kampf auf Leben und Tod. Sie pflanzten die rothe Fahne auf und brachen am 22. Juni in einen Aufstand los, der mit solcher Planmigkeit und solchem taktischen Geschick angelegt war, da Paris vier Tage lang mit der verzweifelten Hartnckig-keit der Rothen einen bisher unerhrten Barrikadenkampf zu bestehen hatte. Aber die Regierung war gerstet, und der aus Algerien zurckberufene General Cavaignac hatte einen eigenen Feldzugsplan gegen die Barrikaden ausgearbeitet. Gegen 40,000 Socialisten, die von Huptern der Klubs und abgesetzten Offizieren der republikanischen Garde geleitet wur-den, hatten sich in Haufen von je 78000 Mann in die engen Straen des volkreichen stlichen Stadtviertels ver-theilt, errichteten hier allenthalben furchtbare Barrikaden und suchten von ihrem Hauptquartier in der Kirche St. Severin und von der Vorstadt St. Arttome aus das Stadthaus und die Polizeiprfectur zu gewinnen, um daselbst die sociale Re-publik auszurufen. Sogleich erklrte die Nationalversamm-lung die Stadt in Belagerungszustand und bertrug dem General Cavaignac die Dictatur. Er hatte Anfangs nur 10,000 Mann von der Linie, bot aber eiligst die Garnisonen der benachbarten Orte auf und suchte zuerst durch Pro-clamationen auf die Menge zu wirken; allein die fanatisirten und durch berauschende Getrnke in Wuth und Wahnsinn versetzten Menschen hrten nicht auf die Stimme der Ver-nunft. Mitten unter dem Sturme eines blutigen Ver-nichtungskampfes begab sich der Erzbischof von Paris, Dio-nysius August Affre, nach einer der hchsten Barrikaden, um Worte des Friedens und der Vershnung zu reden, fiel aber, von einer tckischen Kugel getroffen, als Opfer seiner Men-schenliebe. Die Wuth der Emprer kannte keine Grenzen; sie mordeten und verstmmelten die Gefangenen auf eine schauderhafte Weise, reichten ihnen vergifteten Branntwein und verbten die raffinirtesten Bosheiten. Ganz Paris war von Schrecken gelhmt, und während des Wuthgetses auf den Kampfpltzen herrschte in den brigen Theilen der Stadt Todtenstille und alle Fenster und Thren waren ge-schlssen. Schon verabredete Cavaignac mit dem Kammer-Prsidenten fr den Fall, da der Aufstand in Paris siegen
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Extrahierte Personennamen: Cavaignac Cavaignac August